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Mehr Herz

für alle menschen die noch sehen
für alle menschen die noch fühlen
für alle menschen mit denen momente spürbar werden
für uns selbst, wenn wir merken, dass leben von leben! kommt
für alle menschen die noch wahrnehmen was hier passiert
für die, die so viel gaben und geben, um für die freiheit des individuums zu kämpfen
die freiheit in uns, wenn wir uns die augen reiben und merken, wir sind nicht allein
die freiheit in uns, wenn wir erleben, wie sich füreinander da sein anfühlt
die freiheit in uns, wenn wir der ganz alltäglichen normalität widersprechen
die freiheit in uns, wenn wir uns gegenseitig die ideologien aus den köpfen und herzen pusten
habe ich dir schon gesagt, dass du schön bist?
ich könnte weinen, wenn ich an die schönheit deiner freiheit denke.
wenn du die luft zum atmen hast und dein atem spürbar wird.
wenn wir schönheit sehen und entdecken,
sie nicht als alltäglich betrachten
und es schaffen sie immer wieder neu zu definieren.
denn wir geben den dingen ihren wert.
wir entscheiden was schön und wichtig für uns ist.
keine normalität soll uns jemals mehr was anderes erzählen.
mehr raum, mehr luft, mehr schönheit, mehr herz.

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Go for it!

geschichte und gegenwart leuchten grell:
sie zeichnen bilder, sie zeichnen identitäten…
sie zeichnen aufklärung, zivilisation, kriege um menschenrechte und freiheit
sie zeichnen arme kinder, diktaturen und den krieg um zivilisierung für alle!
ein globaler kampf gegen die gefahr von außen
europa, rücke näher zusammen, denn dein licht auf die welt ist in gefahr
die risse an den rändern durchstrahlen die dunklen stellen
was ist schon zu sehen, wenn menschen im dunkeln gehalten werden?
wir können versuchen hinzusehen oder es lassen
wir können zuhören oder weiter nur reden
menschen werden abhängig gehalten
menschen sind keine individuen
über fünf jahrhundete versklavung und kolonialisierung!
die aufschreie werden gefiltert und militärisch ertränkt
unicef, entwicklungshilfe, schuldenerlass und brot für die welt,
teile und herrsche – wessen hände bleiben weiterhin rein?
ein weißes selbstbild rechtfertigt endlose herrschaft
rassismus anstatt einem ende der entfremdung
abgrenzung statt grenzenloser solidarität
postmoderne ich-sehnsucht definiert sich stets durch das fremde
unterdrückende strukturen und denkweisen durchdringen alles lebende
verzweifelt wird legitimiert, was millionen menschen auf dem gewissen hat
was fehlt ist der unterdrückte blick – den es vielfach zu suchen gilt
was fehlt ist das gehör für die aufschreie – die zum glück niemals verstummen
gemeinsam mit dem blick auf unsere privilegien, unsere unterschiedlichen erfahrungen
es ist längst an der zeit, den herzen der bestien zu begegnen – euren wie unseren
in den kämpfen der geschichte und gegenwart – die hoffnung lebt und stirbt auch durch uns!

*

Der Spruch „Go for it!“ kommt von einem Freund, welcher den Refugee Protest in Deutschland vorangetrieben hat und dies immernoch tut. Der Song ist all denen gewidmet, die Tag für Tag kämpfen (müssen). Ob in den (neo-) kolonial ausgebeuteten Ländern dieser Welt, ob während einer oft jahrelangen und oft fatalen Flucht, ob in den Gefängnissen und Lagern dieser Welt oder im isolierenden und krank machenden Abschreckungssystem hier in Deutschland. In Zeiten der totalen Entfremdung und Verwertung, ist es umso wichtiger solidarische Strukturen aufzubauen, die jene Grenzen durchbrechen, welche uns voneinander trennen. Das „Wir“ in diesem Text bezieht sich vor allem auf die Menschen, welche in all den Herrschaftsformen privilegiert sind und damit eine Verantwortung tragen, Kämpfe um Selbstbefreiung und Selbstorganisation unterdrückter und marginalisierter Menschen zu unterstützen.

Schluss mit weißer (globaler, struktureller und zwischenmenschlicher) Vorherrschaft, Deutungs-hoheit und Geschichtsschreibung! Eine gute Einführung ins Thema bietet Noah Sow mit ihrem Buch „Deutschland Schwarz Weiß“.

Danke für den so unglaublich radikalen und beeindruckenden Kampf!

http://www.refugeetentaction.net
https://asylstrikeberlin.wordpress.com

http://thecaravan.org/
http://thevoiceforum.org/

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Grenzen

grenzen – um uns herum
grenzen – in unseren köpfen
grenzen – tagtäglich gezogen
grenzen – akzeptiert und real

freund – feind denken erleichtert meinen plan
kategorien in meinem kopf sortiertes denken
eigentlich klar wo hin wir fahrn oder wer mitkommt

erleichternde sicherheit
genormte bestätigung
unsere wahrheiten stetig stabil

perspektiven mit dem rücken zum raum
losgelöstes denken, auf ewig ein traum?

wie viele wörter muss ich lernen, muss ich erfinden, muss ich empfinden,
um endlich freiheit auszusprechen?

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Meine innere Petra Pan

petra pan, lange nichts gehört
vor langer zeit waren wir noch unbeschwert

doch wieso habe ich aufgehört dir beachtung zu schenken?
zu viele stimmen machen mich taub
taub gegenüber meinen gefühlen
taub gegenüber dem kind in mir

nun stehe ich in der erwachsenenwelt
viele anzüge für mich bereitgestellt
kratze ich mir diese immer wieder von meinem körper
und versuche mich selbst zu entdecken

*

Unser ganzes Leben lang wird uns so viel beigebracht. So viel einengendes. So viel hemmendes, unterdrückendes und auch schmerzhaftes. So viele Werte. So viele Normen. An was soll ich mich noch orientieren? Etwa an mich selbst? Gibt es das überhaupt oder sind wir “nur” Ergebnis gesellschaftlicher Zustände? Wie weit schränke ich andere in ihren Identitäts- und Lebensmöglichkeiten ein, in dem ich selbst normierte Rollenzuweisungen reproduziere? Wie schaffe ich es denn vllt. mehr von mir selbst zu entdecken? Dinge, Gefühle und Identitäten auszuprobieren, welche lange Zeit gar nicht denkbar waren? Welche sich aber toll und mehr nach mir selbst, nach Lebendigkeit anfühlen? Wie fördern wir gesellschaftliche Verhältnisse die dies überhaupt zulassen? Unser inneres Kind, unsere Gefühle, Emotionen und Bedürfnisse brauchen dringend Gehör…Ich wünsche mir mehr Raum für Entfaltung in mir und in allen anderen!

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Realitäten & Wir

trau dich, deine zweifel können es durchbrechen
das bild unserer realität, konstruiert?
du glaubst nicht wie wichtig dein handeln ist

dein handeln kann menschen lebendig halten
und nicht zuletzt dich selbst

räume schaffen, ohne in ecken zu drängen
räume schaffen, ohne uns zu verschließen
räume schaffen, in denen wir gestalten

räume schaffen, in denen wir nicht nur verwalten
selbstorganisierte bildung, freies solidarisches leben?
solln wir nur weiter betteln oder es uns endlich nehmen?

*

In welcher Realität leben wir eigentlich? Warum haben wir so wenig Spielraum? Was ist wenn uns die 20 Euro mehr Bafög oder Lohn als Forderung nicht mehr ausreichen? Wenn wir das gegebene verdammte Ganze nicht mehr weiter ertragen wollen? Wie weit können wir ausbrechen aus Verwertungslogik und Unterdrückungsverhältnissen? Freiheit wird nicht erbettelt, sie wird genommen, hab ich mal gehört… Und ich denke so ist es. Ich wünsche mir, dass wir uns unsere eigenen Räume schaffen, diese ausweiten und offen und solidarisch für eine emanzipierte herrschaftsfreie eigene Realität leben. Ob nun Einkommensgemeinschaften, gemeinsame Essensorganisation, selbstorganisierte Bildung & Kultur, Food Not Bombs Gruppen, solidarische Kollektivierung von Wohn- und Produktionsverhältnissen und tausend anderen Möglichkeiten die wir uns noch ausdenken können…Wir könnten nach Möglichkeiten schauen, größtmögliche Unabhängigkeit zu erlangen und versuchen Alternativen zu den heutigen Lebensangeboten zu finden…

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Euer Rucksack – Mein Rucksack?

pausenlos renne ich den parcour meiner abhängigkeiten
erwartungen anderer treiben mich voran

anerkennung anderer füllt meine leere
unterdrückte bedürfnisse bleiben zurück
wir haben gelernt- uns liebe zu verdienen
wir haben gelernt- all eure bedürfnisse zu erfüllen

mein wesen, dein wesen – in bahnen gelenkt
mein wesen, dein wesen – immer für euch abrufbar
wie kann ich es schaffen mich selbst zu akzeptieren?
mein rucksack so beladen, mit gefühlen so schwer

womit habe ich verdient euren rucksack zu tragen?
warum habt ihr nicht daran gedacht, mich jemals zu fragen?
ein blick in den spiegel und wieder wird klar
die selben muster lassen mich handeln und ich selbst bin nicht da

doch immer wieder schaue ich in den spiegel
beobachte meine bewegungen und versuche mich wahrzunehmen
der moment der spiegelung ist oftmals sehr hart
doch auch ein moment in dem ich einfach mal stehen bleiben kann
aufhöre zu rennen. darauf achte was mich treibt

es kann ganz schön gut sein, sich die zeit zu nehmen sich selbst kennenzulernen
denn wie wollen wir anderen unabhängige liebe geben,
wenn wir nie gelernt haben uns selbst wirklich zu lieben?
wir sind alle liebenswert!
auch du!

*

Hier geht es um den emotionalen Missbrauch von Kindern. Diese sind auf unsere Liebe und unsere Akzeptanz angewiesen. Doch wir übertragen oftmals, meist unbewusst, unsere Wünsche, Defizite, emotionalen Abhängigkeiten und Bedürfnisse auf sie und nehmen ihnen so ihr Recht auf bedingungslose Liebe und Entfaltung…Die Auswirkungen dadurch auf ihr/unser ganzes Leben werden heute immer noch sehr unterschätzt…Es tut weh, wenn wir merken, dass wir immer wieder gleichen Handlungsmustern folgen, welche aus unserer frühesten und auch späteren Kindheit begründet liegen…Diese sind sehr mächtig und nicht einfach so zu überwinden. Ich wünsche mir mehr Auseinandersetzung damit und würde gerne allen Menschen die Chance auf Auseinandersetzung mit seiner_ihrer Kindheit wünschen…Hier können wir denke ich ganz ganz viel über uns selbst lernen und an Lebensreflexion und -kraft gewinnen.
Buchtipp dazu: Alles von “Alice Miller”. Z.B. “Das Drama des begabten Kindes”.

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Aussicht?!

die brille meiner sozialisation
sehe ich noch klar, oder spüre ich die kratzer schon?

traue ich mich noch raus, raus in die kälte?
die beschlagenen gläser schrecken mich ab
die sicherheit meiner heizung ist mir da doch genehm
von den verschlossenen türen mal abgesehn

zahle ich weiterhin die miete wird mir schon nix passieren
und wer nicht erkennt, dass leben nen preis hat, der_die soll halt erfrieren

was wartet dort draußen schon auf mich?
irgendwer anders wird’s schon erklären
nun frage ich mich! nun frage ich dich! nun frage ich uns!

*

Vielleicht wirkt dieser Text etwas unklar oder depressiv. Es geht hier nicht darum den Kopf in den Sand zu stecken. Viel mehr geht es um die Augenblicke in denen wir unsere bisher geglaubte Wahrheit hinterfragen und merken, dass dies durchaus weh tun kann. Momente in denen uns Missstände unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens bewusst werden, wir uns ohnmächtig fühlen und glauben nix dagegen tun zu können. Wir uns immer wieder zurückziehen, in unsere sogenannte Sicherheit, die uns alles vergessen lässt und wir uns irgendwann nicht mehr fragen, was das Leben sonst noch so bietet, außer den schon vorgefertigten Angeboten. Es soll sich nicht gegen ein geborgenes und sicheres Gefühl richten, denn diese Gefühle wollen wir ja wahrscheinlich alle. Doch sollten wir nicht vergessen uns selbst zu fragen, was wir uns als denkende und fühlende Wesen so alles vom Leben versprechen. Was alles noch möglich ist? Ich selbst möchte dies herausfinden und das vielleicht mit dir zusammen?! Die Angst in diesem System zu versagen ist für viele Menschen sehr groß und damit der Drang nach Sicherheit verständlicherweise sehr stark. Job, Sicherheit, Geld und Nischen im System lassen uns den ganzen Scheiss weiter tragen, oftmals leider ohne nach Auswegen zu suchen. Auswege die nicht nur uns profitieren lassen, sondern ALLE!

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So viel ist möglich!

individualisiertes sein
mensch unter so vielen und doch allein
irgendwo zwischen arbeit und angst vor dem altern
wo finde ich sicherheit, wo finde ich halt?

angst zu verlieren, angst nicht mehr zu passen?
oder einfach nicht mehr die kraft, es weiter zu versuchen?
mich dem gegeben zu widersetzen

offen wie ein kind zu sehen und auch das zu sehen was uns lebendig hält
offen wie ein kind zu sehen und uns das zu nehmen was uns lebendig hält
risse wahrnehmen, sie aufreißen, was gibt’s noch zu sehen?
unsere neugier wiederentdecken, von ihr könn’ wir noch lernen…

was verbindet uns? was macht uns stark?
wo könn wir uns treffen, um die einsamkeit zu überwinden?

so viel ist möglich, wenn wir uns ansehen
so viel ist möglich, jedes konstrukt ohne macht

kein malen nach zahlen mehr
zusammen ohne angst
nehmen wir den stift in die hand
und schreiben unsere geschichte!

*

“Naiver Hippiekram”, werden wohl manche Menschen über solche Zeilen denken. Doch was bleibt uns anderes übrig als auf den verschiedensten Ebenen schon im Hier und Jetzt auch persönliche Auseinandersetzung und Emanzipation mit/von dem bereits verinnerlichten Machtmechanismen und deren Wirkungen zu versuchen. Vielleicht kann eine solidarische Grundlage mit viel Verständnis und Sensibilität für Menschen mit anderen Erfahrungen und Lebensrealitäten eine breitere gesellschaftliche Veränderung fördern (selbstverständlich hat auch Solidarität ihre Grenzen). Kapitalistische Sachzwänge und deren Auswirkungen können sich fast überall in unseren Lebensbereichen feststellen lassen. Doch grenzen wir uns weiter nur ab, um u.a. unsere identitäre Realität zu untermauern oder wollen wir gegenseitige Auseinandersetzung über uns und die luftraubenden Verhältnisse, welche ja eigentlich den meisten Menschen dieser Zeit in unterschiedlichster Weise bewusst sind? Was wollen wir und was hält uns davon ab? Wie können wir uns mehr Leben zurück holen? An diesen Fragen lassen sich gewiss viele Gemeinsamkeiten und Lebensbereiche feststellen, an denen wir ansetzen können libertäre Politik zu entwickeln. Nur wie erkennen, diskutieren, formulieren und leben wir diese? Macht es nicht auch lebensbejaende Freude, zu entdecken nicht allein zu sein, sich gegenseitig anzustecken, mit Ideen die versuchen andere (vllt. auch bedürfnis-, statt leistungsorientierte oder solidarische, statt konkurrierende) Lebensprinzipien auszuprobieren? Historisch betrachtet sind es auch wir, die Perspektiven schaffen können, so viele Lebensbereiche wie möglich in unsere Hände zu nehmen, Unterdrückungsverhältnisse aufzudecken, kapitalistische Prinzipien zu analysieren und Emanzipationsversuche kollektiv -mit all deren Widersprüchen- in sämtliche (!) Lebensbereiche zu tragen.

One Response to “lyrics”

  1. domain said

    Excellent article! We will be linking to this great article on our site.

    Keep up the good writing.

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